1991. In dem Jahr, in dem die südafrikanische Schriftstellerin Nadine Gordimer den Literaturnobelpreis erhielt, setzt Dieter, ein Student in Münster, eine Kleineinzage auf. Vier Interessierte melden sich. Zunächst noch im privaten Wohnzimmer, dann im Gruppenraum der Kneipe „Blechtrommel“ traf man sich zum Austausch über Selbstgeschriebenes. So wurde „Sem;kolon“ gegründet. Auf der Suche nach einem Namen für die expandierende Gruppe meinte der Student Andreas: „Semikolon. Aber mit einem ‚;‘ statt einem ‚i‘.“
Das war’s. Und das läuft bis heute. Ich kam 1993 ins Spiel. Die Gründungsmütter und -väter sind lange nicht mehr bei uns. Sem;kolon scheint die magische Formel gefunden haben, sich immer wieder zu verjüngen, um etwas auf die Beine zu stellen.
Hervorgebracht haben wir vier Druckerzeugnisse und eine Hörbuch-CD. Zehn Lesungen gehen auf unser Konto. Wir hatten schon eine eigene Website, als man noch nicht wusste, wie man so etwas buchstabierte. Was kommt als nächstes?