Ich stehe noch unter Schock! Mein Hausarzt hatte heute eine üble Nachricht für mich. Jetzt ist es raus. Ich werde es überleben. So schlimm ist es auch nicht. Schlimmer ist, nicht zu wissen, wem man davon erzählen soll oder kann. Ich muss damit fertig werden, doch im Gespräch mit Vertrauten wird die Angelegenheit auch schon mal eine Nummer kleiner gemacht. Doch wer hört zu und wer darf das überhaupt? Muss ich nicht auch im Interesse von anderen geschwächten oder schwächeren Menschen die Klappe halten? Rücksicht nehmen?
Und deshalb bin ich in diesem Zusammenhang wieder auf das Thema Blog, Blogger und Bloggen gekommen. Für wen schreibe ich und wer liest mich?
Ich kann nicht behaupten, ich schreibe bloß für mich selbst. So wie Tagebuch. Das wäre ja sinnlos, denn nichts ist geheim, alle könnten es lesen. Sicher, es gibt den Aspekt des Festhaltens bedeutender Dinge, die ich dann für mich noch mal nachlesen kann oder könnte. In der Regel mache ich das selten.
Ich lese andere Blogs gerne und mit Sympathie. So wirklich richtig etwas von den Autorinnen und Autoren weiß ich jedoch nichts. Nie persönlich begegnet. Oder sehr, sehr selten. Aber ich nehme an, meine Beiträge werden von einigen anderen ebenso verfolgt. Gut, ich sehe das an den Likes und Kommentaren. Und es heißt deshalb soziale Netzwerke, weil man in irgendeiner Form verbunden ist. Per Internet.
Es gibt die, die ich nicht kenne, die mich lesen, und die keine Voyeure sind und keine Schadenfreude empfinden bei Fehlern, die ich mache. Es lässt sich übrigens nicht vermeiden, dass es solche gibt. Doch für diejenigen, die immer stumm mitlesen, bin ich ebenso Mensch und Bekannter. So bekannt man eben einander sein kann, wenn man im World Wide Web unterwegs ist. Und das kann nichts schlechtes sein.
An und für sich
Eingeordnet unter Bei Sem;kolon zu Hause, Gesundheit
Vielleicht ist es gar nicht schlecht, es erst einmal zu posten, und damit quasi halb-anonym zu bleiben. Eine schwer verdauliche Diagnose muss man eben erst verdauen. Spricht man darüber, ist es für beide Seiten heikel. Vielleicht spiegelt dir dein Gesprächspartner nur die eigene Unsicherheit wider. Wenn du selbst einen Standpunkt dazu entwickelt hast, wird es auch für die anderen klarer und die Gespräche – hoffentlich – sinnhafter. Ich wünsche dir, dass du nicht den Halt verlierst und alles Gute natürlich. Never give up!
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Das hast Du sehr schön und sehr richtig gesagt! Außer meinem Hausarzt werden sich noch weitere Experten um mich kümmern und mich aufklären. Das Gesundheitswesen muss ja in Gang gehalten werden … ;-)
Bei Nichtmedizinern bin ich sehr vorsichtig, mit wem ich da rede, weil unnötige oder einfach falsche Information kann ich zur Zeit nicht brauchen. Und ja: Never give up! :-)
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Die Engländer sagen dazu: Take it easy!
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Sehr berührend.
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… genau …. alles Gute dir und
SEGEN!
M.M.
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