Sie geh’n auf Hexenjagd.
Ihr blondes Haar, Hexenjagd.
Treiben ihn vor sich her, den schwarzen Mann.
Sie geh’n auf Hexenjagd.
Ihr reines Herz pumpt arisch Blut.
Alles Fremde muss weichen, Hexenjagd.
Sie geh’n auf Hexenjagd.
Sie sind die Herren der Welt.
Ihre Nester räuchern sie aus, Hexenjagd.
Sie geh’n auf Hexenjagd.
Das Boot ist voll, Hexenjagd.
Emanzen, Schwule, Debile, Krüppel sowieso.
Sie geh’n auf Hexenjagd!
Die Bullen schauen weg, Hexenjagd!
Der neue Führer kommt, Hexenjagd!
©hristoph Aschenbrenner
Super, gefällt mir gut. Gerade weil politische Lyrik so schwierig ist! So schnell wird’s platt und aliterarisch. Aber das hier ist Dir wirklich gelungen, vielleicht weil all die Gemeinplätze (schwarze Mann, blondes Haar, arisch Blut), so zielsicher eingesetzt werden. Chapeau.
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Und wo ist das „aber“? Ach kommt keins?
Mir wurde klar, ich muss aus der bequemen Kuhle des Sofas endlich aufstehen und etwas tun!
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Nein, tatsächlich kein „aber“. Obwohl die Gefahr von Plattheit und Good-will-only da ist, schaffst Du es irgendwie (und ich kann tatsächlich nicht den Finger darauf legen, wie :-)), dass der Text tatsächlich auch literarisch und berührend ist…
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