In unseren Straßen sind sie zur Normalität geworden. Geräuschlos fahrende Personenbeförderung auf einem für mich immer noch kindlich anmutenden Roller.
Der Umweltgedanke spricht für sich, da der „Kraftstoff“ aus einer elektrischen Batterie kommt. Allerdings ist diese selbst ein Umweltrisiko. Den E-Roller in Teiche, Seen oder Flüsse aus Jux zu versenken, ist nicht gut! Bei der Speicherung der Elektrizität in den häufig verwendeten Lithiumbatterien dürfen keine Lithiumgase entstehen und in Verbindung mit Wasser kommt es zu einem gesundheitsschädigenden Gift.
Die ultimative Batterie – mit mehr Leistung – muss noch erfunden werden …
Mit verbreitet ist auch, dass sich niemand einen E-Scooter unbedingt selbst anschaffen muss. Über Handy-App aktiviert man einen E-Roller, der überall als Teil einer Flotte eines Anbieters herumsteht. Fährt an sein Ziel. Lässt das lässige Gefährt stehen. Und vergisst es. Dafür zahlt man eine Miet-Gebühr.
Eine Art von kollektiver Nutzung, die mir so noch nicht bekannt war. Und zudem etwas, wobei ein Handy-Verweigerer oder sonst wer wieder in die Röhre gucken würde …
Hier bei uns gibt es durchaus seriös gekleidete Menschen, die dieses Verkehrsmodell nutzen. Und wenn ich wieder von einem überholt werde, auf meinem nur mit purer Muskelkraft betriebenen Rad, lächle ich – aber würde nicht tauschen.
Auf meinem Fahrrad sitze ich bequem und fett wie in einem Wohnzimmersessel. In diesem Satz ist das Verb „sitzen“ das wichtigste Wort.
Ich finde es krank, sich selbst jegliche Gemütlichkeit zu verbieten. Das Abhängen auf der Couch vor dem Fernseher ist verpönt. Ich brauche es, um vom Tag runter zu kommen und überhaupt schlafen zu können. In der Corona-Zeit wird gejoggt – es heißt „Laufen“ – ohne Gnade, da man in den Zeiten von Lockdowns befürchtete, zu Hause an plötzlicher Verfettung zu sterben.
Die Leute haben die schönsten Wohnungen, halten es darin aber nicht mehr als einen halben Tag aus … Ich wette, dass normale Partys schon lange nur als Stehpartys funktionierten.
Wenn jemand stehen darf, dann Arbeitnehmer. Beim Umbau des Supermarktes gegenüber wurden die Laufbänder höher angebracht. Damit die Kassiererin nicht die ganze Schicht an ihr Stühlchen zementiert ist. Klagt der Rücken, kann sie auch im Stehen arbeiten. So wurde es auch bei Behörden und in Büros eingeführt.
Davon profitieren am meisten die Arbeitgeber. Krankschreibungen wegen „Rücken“ werden weniger.
Die Gesellschaft entwickelt sich zur Steh-Gesellschaft und bei der zugleich allseits geforderten Mobilität, siehe „Joggen“, ist der E-Roller für mich zu einem Symbol geworden.
Gestern bekam ich Besuch. Trotz Rücksicht aufeinander, was bei Eintritt Hände desinfizieren, Maske tragen und offene Fenster bedeutet, war es wie immer in meinen Bekanntenkreis. Man setzt seinen Popo auf ein Sitzmöbel und erzählt sich etwas! Wir haben nur auf einen guten Abstand geachtet. Die Zeit spielte kein Maß. Wir hätten bis heute früh sitzen und erzählen können. Es war nichts hektisch. Niemand musste „sich die Beine vertreten“. Es war wunderschön!
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E-Roller
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Über meine Schwerhörigkeit
Dies habe ich gerade bei Facebook gepostet. Aber es könnte auch hier von Interesse sein.
Dieses Jahr stellte sich heraus, dass ich an einem Grad von Hypakusis leide. Schwerhörigkeit. Über viele Jahre erfolgte der Hörverlust schleichend. Er hat nichts mit inneren Erkrankungen, z. B. des Gehirns, zu tun, ist aber irreparabel.
Beidseitig stehen mir noch links 75 % und rechts 60 % an Hörfähigkeit zur Verfügung. Damit hätte ich ruhig noch weiterleben können. Aber seit April d. J. trage ich Hörgeräte. Und damit fing ein faszinierendes Leben an!
Eine vergessene Welt wurde mir wiedergeschenkt! Ich wusste nicht mehr, wie es sich anhört, wenn sich Süßstoff zischend im Tee auflöst, dass es elektrostatische Entladungen gibt, zieht man einen Pullover über den Kopf. Oder der Wind beim Rad fahren an den Ohren …
Ganz neu und völlig abenteuerlich war das Hören von Musik. Heute noch höre ich vertraute CDs anders, die ich seit der Anpassung meiner Hörgeräte noch nicht gehört habe.
Und ich will diese neuen Hörwelten nicht vermissen – ich trage die Hilfsmittel für gutes Hören permanent. Und gerade beim Musik machen sind sie unbezahlbar!
Inzwischen habe ich mir folgenden DJ-Namen zugelegt: „Bass-Baron“ herrChrizzy. ;-)
Ihr könnt euch auf meiner | Tracks-Internetseite davon überzeugen, wie intensiv ich neue Hörwelten erschaffe:
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Musik und Behinderung
Allen schöne Feiertage und einen baldigen guten Rutsch ins neue Jahr! Bleibt gesund!
2021. Es ist viel passiert in diesem Jahr. Ich änderte meine künstlerischen Prioritäten. Vom Schriftsteller zum Musiker.
Ein Jahr voll Trauer. Und die Angst vor der Pandemie kriecht nun das zweite Jahr durch die ganze Welt. Jedenfalls bei denen, die sie ernst nehmen.
Die reale Inspirationsquelle meines Buches „Christoph Aschenbrenners Supermarkt-Geschichten“ baute lange um. Nun ist es innen größer als außen. Das ist eigentlich eine euklidische Unmöglichkeit!
Und seit April trage ich Hörgeräte. Beidseitig. Aufgrund von zwar natürlicher aber irreparabler Hörschwächen. Eine Behinderung.
Bin sehr gut zufrieden mit diesen kleinen, technischen Wunderwerken an den Ohren. Sie geben mir eine vergessen-verschollene Akustikwelt zurück! Und das Tragen meiner Hörhilfen wird permanent eingehalten.
Auch und gerade bei der Produktion meiner Musik. Den:
| Tracks.
Das ganze Frequenzspektrum eines gesunden Gehörs steht mir zur Verfügung. Von den höchsten Tönen bis zu den tiefsten Bässen.
Und bei Athene und Apollo, ich weiß das zu nutzen!
Überzeugt Euch selbst:
Eingeordnet unter 2021, Buch 5, Gesundheit, Musik
Geburt des Ewigen
Das ganze Leben
Gesucht
Leidenschaft, erfülltes Ersehnen und Nähe
Schwer zu erreichen
Was versäumt
Am Ende
Der alte Fischer
Sein Boot hinaus bringt
Weit weit
Nichts fängt
Weil nicht fischt
Kommt nicht mehr zurück
©hristoph Aschenbrenner
Urban speech # 30 (Das Finale?)
Es war einmal. Ein fröhlicher Frühling. Dann. Die Vögel. Fielen vom. Himmel. Lagen tot. In den. Vorgärten. Sommer. Hitzewellen. Schlimme. Im Herbst der Magnolien. Baum. Ein zweites Mal blühte … Mit dem Winter. Griff sich ein Virus. Die Welt. Siebte Menschen. Seelen aus. Welle um Welle. Die Leute sagten. „Das Ende kommt!“ Es nahm kein. Ende. Es. Wurde schlimmer …
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Urban speech # 29
Sie streicht. Über die. Narbe. Sacht. Aus behüteten Verhältnissen. Kommend. Mann. Und Kinder. Er. Verlor Job. Trank. Und. Schlug. Sie. Nahm die Kinder. Und floh. Nur weg! Wieder. Über Narbe. Man kann. Sie nicht. Wegwischen. Zwei Monate lebte. Sie mit den Kleinen im. Auto. Jugendamt. Die Kinder durften. Nicht zur. Mutter. Pulsadern. Geöffnet. Psychiatrische. Behandlung. Verdient nun dazu. Bei betreuter. Arbeit. Faltet Filztücher.
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Urban speech # 28
Der blinde. Mann. Der. Täglich Bus. Fährt. Tastet sich. Den Weg mit. Dem weißen. Stock. Ampel. Über. Die Straße. Dann. Nach links. Vier. Schritte. Bus. Häuschen. Er. Verirrt sich. Oft. Schulkinder. Grinsen. Sein. Gehör. Ist gut. Der Verkehr. Zu. Laut. Für das. Klick. Klick. Klick.
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Urban speech # 27
Stille. Im Museum. Lässig der. Wach. Dienst. Die Runde. Jemand anhält. Den Atem. Am Morgen. Fehlt ein. Exponat. Johann Bockhorst. „Rhetorica“. (Ausgerechnet!) Die. Presse titelt. „Mangelhafte Sicherheitssysteme“ Außer Landes. Korken. Knallen.
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