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Jubiläumslesung

Wir. Wir Autorinnen und Autoren der Autorengruppe Sem;kolon. Wir feierten das 25-jährige Bestehen einer freien Gruppe, die noch nie von öffentlichen Geldern abhängig war, die nie einen Leiter brauchte, die sich trifft, um sich gegenseitig zu helfen bei ausschließlich selbstgeschriebener Literatur. Ich habe den Abend als sehr harmonisch innerhalb der Gruppe erlebt. Das Publikum war sehr aufmerksam, ich konnte es in meinen Parts nicht sehen wegen der Scheinwerfer. Doch wenn man auf der Bühne nichts hört, als nur den Applaus am Ende, dann glaube ich,  es hat gefallen.

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Eingeordnet unter Bei Sem;kolon zu Hause, Lesung

Im Keller

Licht. Spind Nr. 11. Stuhl. Tisch. Auf dem Estrich eine Pfütze.
Etwas ist undicht. Das sei normal nach all dem Regen, heißt es.
Licht. Spind 11. Stuhl. Tisch. Millionen Fragen.
„Welche Medikamente nehmen Sie jetzt?“
„Wie oft stellen Sie den Wechsel Ihrer Stimmung fest?“
„Wie schnell erfolgt das?“
„Wie schlafen Sie?“
Licht. Nr. 11. Stuhl. Tisch. Die Anderen.
„Hier kannste dir Kaffee nehmen bist der Arzt kommt.“
„Ich habe Depressionen, nur Depressionen.“
Licht. Spind 11. Stuhl. Tisch. Anruf nach Hause mit dem Handy.
„Heute gab es zum Mittag Hähnchengeschnetzeltes in Rahmsoße und dazu Gemüsereis. Lecker! Keine Sorge, ich verhungere hier nicht.“
Licht. 11. Stuhl. Tisch. Untersuchungen.
Puls. Blutdruck. Blut- und Urinproben. EKG.
Licht. Spind 11. Stuhl. Tisch. Therapien.
„Hier liegen einige Fotos mit geometrischen Formen.“
„Sie können malen oder zeichnen.“
„Nehmen Sie Farben, die Ihnen gerade zusagen.“
Licht. Spind. Stuhl. Tisch. Die Chance.
„Sie sind hier richtig und rechtzeitig zu uns gekommen.“
„Wie gut, dass Sie sich Hilfe geholt haben.“
Licht. Spind Nr. 11. Stuhl. Tisch. Hoffnung.
Alles wird wieder gut. Es kann nicht schlimmer werden.
Licht. Spind. Stuhl. Tisch. Tränen

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Von der Annahme, Hilfe anzunehmen

Wenn ich hier (allein) nicht gesund werde, muss ich woanders hin.
Durch Fürsprache – da brauchte jemand nur einen Anruf machen – habe ich nächste Woche einen Probetag. In der Tagesklinik.
Untersuchungen, Anwendungen und Therapien finden übertags statt, seine Freizeit kann man in der gewohnten Umgebung verbringen. Alles erst mal sacken lassen.
Ohne intensivere Hilfe pack‘ ich’s nicht mehr (allein) …

Ein Mann kommt zum Arzt mit schweren Depressionen. Der Arzt sagt: „Ich weiß, was Sie aufheitern könnte. Es gibt gerade einen Zirkus in der Stadt und der Clown dort ist fabelhaft!“ Darauf sagt der Patient: „Herr Doktor, der Clown bin ich.“

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