Liege zerflossen dar
Mein Wille geschieht nicht immer
Nicht unendlich
Fröhlichkeit und Kraft
Das Wehe säubert
Stellt Uhren auf Anfang
©hristoph Aschenbrenner
Liege zerflossen dar
Mein Wille geschieht nicht immer
Nicht unendlich
Fröhlichkeit und Kraft
Das Wehe säubert
Stellt Uhren auf Anfang
©hristoph Aschenbrenner
Sender funken
Mitten ins Leben
Digital
Signale in den Weltraum
Lichtgeschwindigkeit
Ohne Antwort
Empfange Störungen
Egoistische Verwöhnte
Überdrussgesellschaft
Abgeschaltet
Möchte die Wahl
Nicht sein wie sie
©hristoph Aschenbrenner
Ich höre einige CDs ab.
Abhören oder durchhören sind eine andere Art von Musik hören, als es die meisten Leute machen.
Für mich geht es hier um zwei chronologisch hintereinander folgende Studioalben eines bestimmten Musikers.
Ich möchte heraus hören, an welchen Stellen eine Weiterentwicklung oder Variation von Bewährtem stattgefunden hat. Ich erkenne auch Anleihen und Zitate anderer Musikstile oder gar von konkret anderen Musikern. Und warum.
Noch dieses Jahr wird eine neue CD des Musikers veröffentlicht.
Übrigens werde ich nicht verraten, um wen es hier geht …
Wenn man Fan einer Musikart oder einer bestimmten Band oder Musikkünstlers ist, freut man sich wie Hulle auf etwas Neues!
Ob aus den Medien und Internet oder durch Freunde, diese Nachricht läuft einem irgendwann über den Weg. Um muss zuerst mal sacken.
Die einen wollen dann so viele Informationen vorab wissen und sammeln, wie sie nur kriegen können. Anderen würde genau das die Vorfreude verderben. Der Zauber des Moments, sein Exemplar in den Händen zu halten und frei jeder anderen Meinung das Unbekannte zu erkunden.
Zu den Letzeren gehöre ich.
Es gibt viele Dinge, groß oder klein, an denen persönliche Gedanken, Handlungen und Emotionen verknüpft sind. Oder als Anker im Strom der Zeit herab gelassen sind.
Drei Beispiele.
Die Generation meiner Eltern konnten viel auf die Frage antworten: „Wo warst du, als Kennedy starb?“
Das Äquivalent in meiner Generation war: „Was hast du gemacht, als John Lennon ermordet wurde?“
Und die folgende Generation wird nie den 9/11 vergessen.
Bei mir funktioniert das im Kleinen auch mit Musikalben. Die zwei Longplayer meines anonymen Musikus sind von 2013 und 2018. Also folgt jetzt eins in 2020.
Natürlich reflektieren Musik und ihre Musiker auch ihre Zeit. Anders als ich. Musikschaffende wissen nichts von meinen Höhen und Tiefen, nichts von den Erinnerungen, die mir aus den beiden Jahren hier kommen, wenn ich keine intensive Musikbetrachtung betreibe, sondern sie so höre, wie es normalerweise jeder macht – als Unterhaltung.
Ich werde hier nicht alles ausbreiten, was mir hochkommt. Es geht um Meilensteine im linearen Zeitverlauf. Leuchtfeuer aus Musik, die mir helfen, in mein früheres Leben abtauchen zu können.
Das sei Zeitverschwendung, argumentieren einige. Das ist mir egal. Der Schlüssel für meine Zukunft liegt offen in meiner Vergangenheit.
2013. Der große Streit in einer langjährigen Männerfreundschaft. Und seitdem nichts mehr von ihm gehört. Nach kurzer Zeit ging es aufwärts. Nicht nur, dass ich mich besser fühlte, auch Ende diesen Jahres wurde in meinem Verlag mein erstes Buch vorbereitet.
Wer da einen kausalen Zusammenhang erkennt, möge ihn mir bitte erklären …!
2018. Meine Schwester und mein Schwager feierten den 1. Geburtstag ihres Kindes. Das ist nun nichts großes oder weltveränderndes. Außer für das Kind …
Ich habe keine Kinder, doch sie ist das schönste, klügste und wunderbarste Wesen auf diesem verrückten Planeten. Garantiert!
Wenn bald das neue Album meines Idols erscheint, werde ich mich später, nehme ich an, und das werde sehr viele, wenn sie an 2020 denken, an die Corona-Pandemie erinnern.
An alle Ängste und Sorgen. Nöte. Wie sich schlagartig das Leben änderte. Nun der Atemschutz, die Hygiene und der Abstand das Leben prägten. (Ohne die Vorstellung davon gehabt zu haben, Einzelne könnten gegen diese simplen Maßnahmen zum Wohle der Allgemeinheit Widerstand entwickeln.)
Keine Ahnung, ob es auf dem zu erwartenden Album meines modernen Barden einen Corona-Song gibt – ich kann eine Zeitmarke setzen, eine Verknüpfung erstellen und einen Wiederherstellungspunkt bestimmen. Musik scheint mir dafür am besten geeignet.
Heute …
… wäre John Lennon 80 geworden. Hätte er sich längst aus dem Musikbusiness zurück gezogen und überraschte uns nur noch mit Spontanauftritten auf Charity Konzerten? Er würde sich bestimmt nicht so blamieren wie ein McCartney heute!
Lennon hat immer einen Kampf mit sich ausgefochten – zwischen Beachtung und wahrer Anerkennung. Und wo da ein Vakuum war, war er ein Rebell. Auf die Kohle hat er gepfiffen, denke ich.
Und, Herrgott nochmal, wenn Yoko seine große Liebe war, wer hätte das Recht, etwas Schlechtes über sie zu sagen? Gehen wir in unserem Familien- und Freundeskreis auch herum und beleidigen die Ehefrauen anderer, weil uns irgendetwas nicht passt? Wieso ist das bei einem Rockstar anders?
Was das weltbekannte Songwriter-Duo Lennon/McCartney angeht, hatte John mal ein Machtwort gesprochen.
Bevor die Beatles so wahnsinnig berühmt wurden, spielten sie in Liverpooler Tanzbars und Keller. Und auch in Hamburg. Da war Paul der Leadgitarrist. Aber auf der Bühne versaute der die Gitarrensoli. Ab da hat George Harrison die Soloparts gespielt.
Ohne das Pendant und ohne das Korrektiv Lennon bildet sich McCartney heute ein, er bräuchte keine fremde Hilfe bei der Musik auf seinen Soloalben. Er macht generell alles selbst – auch die improvisierten Gitarrenlinien. Aber sie klingen – furchtbar! Ein Musiker seines Ranges und mit seinem Geld bräuchte nur einmal telefonieren, da würden die besten Gitarristen des Globus in sein Studio kommen, und zwar gestern noch!
Wie das klingen könnte, hat Paul eindrucksvoll in seinem Song „No More Lonely Nights“ (1984) demonstriert. Der mega Gitarrist von Pink Floyd, David Gilmour, der bei einer Fender Stratocaster weiß, wo vorne und hinten ist, wie man spielt, alle Techniken kennt und auch sein Equipment aus dem Effeff beherrscht, verhilft mit seinem 1A Rocksolo Pauls Gesang und Harmonien zu wahrer Größe.
Ist es beginnende Demenz oder Altersstarrsinn – oder beides? Weil Paul meint, er könne es allein? Im Showbiz gibt es keine Garantie für Erfolg. Auch nicht, wenn man mal ein Beatle war. Oder länger lebt.
Das Phänomen „Beatles“ objektiv und neutral zu betrachten, war schon in den 1960er Jahren nicht möglich. Meine Mutter, ihre Schwestern. Brüder, tanzten zu „Radaumusik von langhaarigen Schreihälsen“. Das war ein Tabubruch, ein Affront gegen die ältere Generation. Aber nicht das Ende des Abendlandes …
John Lennon konnte Musik. Wo andere Installateure sind oder Versicherungen verkaufen. Es ist halt ein Glücksfall, das zu machen, davon zu leben, was man wirklich kann.
John hatte Seele. Hören wir ihm zu. In seinen unvergessenen Liedern.
Arbeit, Arbeit, nichts als Arbeit.
Der Druck. Der Druck. Druck!
Ich kann es mir nicht mehr vorstellen,
an einem Sommertag
mit einem Freund
zu trinken und lachen.
Ich seh im Spiegel,
wie mein Haar grau wird.
Ich weiß nicht, wie mein Vater
so alt werden konnte.
In meinem Leben war
ich schon zwölf Mal tot.
Ich glaube noch an das Glück.
An das quietschend bunte Glück.
Für das Leben. Leichtigkeit. Liebe.
Ewig währt am längsten.
… sah ich, wie der Wind Laub trieb
… flogen Zugvögel
… durfte ich lachen
… musste ich nicht im Regen an der Bushaltestelle stehen ohne Dach ohne Sitz
… lief ich nicht mit einem Rudel angestochener Schweine um das goldene Kalb
… stand ich nicht im Stau als Sondermülldeponie und Rußschleuder, was man Auto nennt
… konnte ich schlafen
… hatte ich Sorgen übrig um meinen Vater
… habe ich mich erinnert
Jetzt ist Sommer. Die Menschen zeigen Haut. Und Füße. Bald geht es in Urlaub. Den Hierbleibern gehört die Stadt, es gibt Sitzplätze in Biergärten.
Doch wenn es um die Wurst bzw. um den Tofu geht, könnte man meinen, Denken tut weh …
Wie ist das denn, wenn Tag x kommt? Wenn ich die Löffel abgebe, ins Gras beiße – sterbe? Kann sich das jemand für sich vorstellen? Reicht die Fantasie so weit? Oder bleibt das außen vor, darf auf keinen Fall ins Leben, der Gedanke an das Ende des Lebens?
Ist diese Verdrängungsstrategie am Ende hilfreich, damit wir auch leben können und Leben bewältigen und genießen?
Ich bin mir meiner Endlichkeit bewusst. Ich hatte keine Nahtoderfahrung, mir jedoch den Tod gewünscht.
Wenn das Leben nicht mehr als ein schmerzender, quälender, grauer Haferschleim geworden ist, es keine Aussicht auf Besserung gibt – verdammt, habe ich dann nicht die Freiheit zu sagen Aus, Schluss Ende?
Die Freiheit vielleicht, aber nicht das Recht dazu.
Hätte ich mir damals den Freitod gegeben, wäre ich nun schon 30 Jahre tot.
Pah! So richtig weiß ich nicht mehr, warum ich es nicht tat. Es gab Menschen um mich, die mich liebten. Die zu mir standen, auch in meiner dunklen Zeit.
Jedes Jahr meines „neuen Lebens“ habe ich die Erfahrung gemacht, es gibt überall und immer noch Diamanten auszugraben. Und dass es auch immer dunkle, depressive Zeiten gibt. Aus. Denen. Man. Sich. Auch. Raus. Zieht!
Nun ist bald Urlaubszeit. Menschen an Stränden, in den Bergen oder zu Hause. Das einzige, was bei mir nie Urlaub macht, ist das Denken. Es ist schmerzfrei.
Eingeordnet unter 2017, Bei Sem;kolon zu Hause
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