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Alte Liebe Nylon

Meine erste Gitarre war ein Geschenk meiner Eltern. Eine Konzertgitarre. Also eine akustische mit Nylonsaiten. Bis heute weiß ich nicht, wo sie sie gekauft haben. Und eigentlich auch nicht, warum …
Dankbar brachte ich mir im Selbststudium Griffe und Rhythmen nach Lehrbüchern bei, die mir eine Schulfreundin empfahl. Sie hatte während eines langen Krankenhausaufenthalts das Gitarre spielen gelernt.
Wenn ich mir heute die alte Gitarre ansehe, leider unbrauchbar, kann ich kaum glauben, auf diesem „Brett“ Töne entlockt zu haben! Die Saitenlage war viel zu hoch. Das ist der Abstand der Saiten zum Griffbrett. Der Hals viel zu breit. All das machte es mir als Anfänger nicht leicht, saubere Töne zu erzeugen. Meine Greifhand wurde sehr stark, was mir bis heute zu gute kommt.
Trotzdem war ich mit viel Enthusiasmus dabei. Als man mir noch zur Schulzeit eine gute, gebrauchte E-Gitarre anbot, griff ich zu. E-Gitarren haben Stahlsaiten. Das ist ein anderes Feeling unter den Fingern. Hals und Saitenlage sind für das Spiel mit viel dünneren Saiten ganz anders ausgelegt. Also habe ich auch bei akustischen Gitarren Stahlsaiten immer geschätzt.
Dabei blieb es dann bis vor knapp drei Jahren. Bis ich mir dachte, he, ich kann mir doch noch eine Gitarre zulegen. Ab Fabrik. Es müsste ja nichts teures sein. Nur sollte sie wieder Nylonsaiten haben.
Nun habe ich wieder eine Konzertgitarre. Und sie hat eine wunderbare Saitenlage, einen passenden Hals. Wenn ich die Saiten anschlage, steht der Klang lange warm im Raum. Irgendwie ehrlich.

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Von Schnecken lernen

Schnecken sind sicher nicht die schnellsten Tiere in Mutter Natur. Wenn etwas oder jemand als langsam wie eine Schnecke bezeichnet wird, dann ist das ein Vergleich mit dem allseits bekannten Schneckentempo. Ich weiß nicht, ob es diesen Weichtieren Mühe macht, sich zu bewegen. Nur weil sie langsamer sind als alles andere, muss es ja nicht heißen, dass es leicht für sie ist, den ganzen Tag auf ihrem Bauch zu kriechen, besonders mit dem Schneckenhaus oben drauf.
Nun stehe ich daneben und denke mir meinen Teil. Wie schnell ich doch bis vor kurzem lebte. Und wie wenig schnell es mir noch voran ging. Und wie viele unerledigte Dinge mich gleichzeitig belasteten. Tscha, und wie ungesund das doch war.
Ich glaube nicht, dass sich Schnecken auf solch eine Lebensweise einlassen würden! Wenn sie 40 Zentimeter Wegstrecke an einem Tag nicht schaffen, dann eben an einem anderen Tag. Und oft genug erfordert es die Situation, sich in ihr Gehäuse zurück zu ziehen. In Sicherheit. Während die Welt draußen oft versucht, sich selbst zu überholen …

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