Das mag überraschen, doch ich lese nicht mehr. Mit Lesungen bin ich erst mal durch.
Das liegt nicht daran, dass es wunderbare Lesungen gab, von denen ich heute noch schwärme.
Es liegt an jenen Lesungen, die in keiner Weise so abliefen, wie es sich ein Autor vorstellt und wünschen darf.
Der Anlass meiner Publikumsabstinenz war eine Lesung mit dazu gebuchtem „Musikprogramm“.
Während ich also las, schaute ich öfter in die Zuhörermenge. Nicht um einen verbindlicheren Blickkontakt herzustellen, sondern um zu sehen, ob die Köpfe der Gäste durch Strohballen ersetzt waren. Eine spannungsgeladene, knisternde Stimmung hätte es nämlich nur gegeben, hätte sich Stroh an Stroh gerieben …
Immer im Wechsel trat dann dieser Bursche auf. Unaussprechlicher Künstlername. Mikro. Gitarre. Verstärker mit einigen Gimmicks.
Wenn der sang und spielte, waren die Strohballen hin und weg. Man filmte ihn mit dem Handy. … einen Autor beim Lesen zu filmen – auf die Idee kam niemand. Nicht mal ich.
Sehr zu meinem Ärger kam das „musikalische Programm“ vor der Veranstaltung angepisst und behauptete, mich von irgendwo her zu kennen.
Schön für ihn. Doch kein Grund, mich in ein Gespräch zu verwickeln! Vor den Auftritten.
Am Ende hat nicht ein Hahn nach mir gekräht oder eine Henne gegluckt. Ich bekam die Gage ausgezahlt. Und ging.
Wer mich auf der Bühne vermisst – kann meine Bücher kaufen und sie lesen.
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Ohne Leselust
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Ein Drabble
100 Wörter exakt und folgende Wörter müssen vorkommen: Zwetschgenkern, Messingsägespäne und Hostie. So wurde es mir von simonsegur aufgetragen. Hier ist das Ergebnis.
Man kann auch ein Event daraus machen! Indem ich das Konzept meiner real existierenden Autorengruppe Sem;kolon vorstellte und wir es alle nun bis zum nächsten Mal als Hausaufgabe zu lösen haben. ;-)
Vielleicht meine heimliche Rache dafür, dass sie mir verboten haben, einen meiner Texte auf Lesungen zu verwenden. Der, indem ein Autor sein Publikum arg verachtet … :-)
Im Oberland ist heuer der Herbst mild. Der Bub pflückt heimlich im Garten. In der Werkstatt noch Licht. Da kommt der Onkel hinaus und ruft ihn. Sein Onkel ist Metallbauer. „Hier, halt das!“ Der Alte hat ein großes Rohr in den Schraubstock gespannt und fängt an zu sägen. Der Junge hält eine Dose darunter, um die Messingsägespäne aufzufangen. Zwar kein Gold, aber man kann es einschmelzen und wieder verwenden. Vielleicht macht der Onkel aus dem Rohrstück einen Kelch oder eine Schale für die Hostie in der Kirche. „Geh! Gute Nacht!“ Der Junge antwortet nicht. Draußen spuckt er den Zwetschgenkern aus.
Foto: R. Plöger
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Lesung im Watermark – Teil 2
Dass es in Sydney, Australien, einen Platz namens Watermark mit Blick auf das Meer gibt, glaube ich ja gerne. Auch, dass das eine wunderschöne Aussicht ist. Doch was hat das mit Münster zu tun?
Am Freitag, 17.03.2017, war ich mit meinen Sem;kolon-Kollegen Jürgen und Katja eingeladen, eine Lesung im Watermark am Kreativkai Münster zu geben. Dazu war noch der Singer / Songwriter „Oh Sinclair“ engagiert.
Auf der ersten Büroetage, wo übertags Schreibtische für kleine Unternehmen untervermietet werden (Coworking), gab es nun den Blick auf das gesamte Hafenbecken. Da hatte man nun nicht zu viel versprochen!
Schiffe nutzen denn Hafen nicht mehr, dafür entsteht drum herum Eventgastronomie, moderne Unternehmen und jährlich gibt es ein großes Hafenfest.
Mit unserer Lesung sollten wir eine Reihe von Kulturangeboten im Watermark starten. So gaben wir unser Bestes.
Fotos: Copyright by H. Angenent
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Erste Fotos von der Lesung
Wann: Letzten Freitag, 17. März 2017
Beginn: 19:30 Uhr
Gastgeber: Frau Kossack und Frau Papadamaki von „Watermark“, Coworking (Bürogemeinschaft), am Kreativkai in Münster
Autoren außer mir: Katja Angenent und Jürgen Flenker (im Foto von oben nach unten), somit die Hälfte der Autorengruppe Sem;kolon
Musik: Matthias Hirt alias „Oh Sinclair“, Gitarre, Gesang, Loop-Station
Eintritt: wurde erhoben
Publikum: ca. 20 Gäste, gut gelaunt und applaudierten reichlich
Dauer der Veranstaltung: etwa zwei Stunden
Notiz: Ich habe zur Probe Auszüge aus meinen noch nicht erschienen Buch „Urbanicity“ vorgetragen und bekam dafür begeisterte Aufmerksamkeit.
Fotos: B. Kossack & S. Papadamaki
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Neue Lesung!
Zur Lesung im Coworking „Watermark“ direkt am Kreativkai laden Jürgen Flenker, Katja Angenent und Christoph Aschenbrenner von Sem;kolon ein.
Am Freitag, 17. März 2017, Hafenweg 22, 48155 Münster.
Um 19:30 Uhr kann man miterleben, wie Wortfischer ihre Netze einholen, die Poesie zwischen den Zeilen schwimmt und Alltag einer Lagune weicht.
Eintritt: 3 bis 5 €
Wir werden diese schöne Lesung haben. Auch wenn es 2017 ist, es ändert nichts daran, dass wir das gleiche tun wie seit der Dämmerung der Menschheit.
Jäger zogen aus. Die Sippe hatte Hunger. Die Jäger fanden Spuren, mussten sie interpretieren, ob es lohnenswerte Beute gäbe. Der Moment des Kampfes. Und am Lagerfeuer wurden Geschichten erzählt. Alle wurden satt.
Unsere Gäste werden kommen, um einen Hunger zu stillen. Um Geschichten zu hören und sich zu wärmen, deshalb sind sie hier.
Als Autor bin ich jedoch immer Jäger. Ich muss Fährten lesen. Muss wissen, was den Weg kreuzt. Wer durch die Zeit getrampelt ist.
Eingeordnet unter 2017, Bei Sem;kolon zu Hause, Lesung
Versatile: Der 7-Fakten-Award
Ich bedanke mich bei simonsegur für diesen Award. Er schreibt, dass in unserer „postfaktischen Zeit“ nach Fakten zu fragen mutig sei …!
Neue 7 Kandidaten sollen nominiert werden. Ich füge sie am Ende ein.
7 Fakten über mich, die ich mir selbst ausgesucht habe:
1.) Mein Geschlecht ist männlich, und meine sexuelle Orientierung? Ich mag Frauen.
2.) Ich habe keine Familie gegründet und keine Kinder, weil mich schon früh dagegen entschieden habe.
3.) Das wichtigste, das ich gelernt habe, war Lesen und Schreiben. Meine Großeltern konnten es nicht.
4.) Ich bin immer ein riesengroßer Fan der Beatles gewesen. Doch sie haben sich 1970 getrennt und 1980 wurde John Lennon ermordet, es werden immer nur die alten Lieder bleiben.
5.) Die Tätigkeit, die mich ausfüllt, ist Autor, Schriftsteller, zu sein. Mein neues Buch „Urbanicity“ erscheint bald. Die nächste Lesung ist am 17. März 2017. Zum Austausch über selbstgeschriebene Texte treffe ich mich monatlich mit einer Autorengruppe. Im Dezember 2016 las ich im Radio eins meiner Stücke vor.
6.) Ich habe keine politische Gesinnung. Wenn ich auch an Wahrheit, Gerechtigkeit und Frieden glaube, weiß ich, dass sich Menschen wieder und wieder verführen lassen.
7.) Das liebste, womit ich Butterbrote belege, ist Rauchfleisch. Das ist feinstes, makelloses Rindfleisch. (Ich kann es mir nicht oft leisten.) Und somit ist klar, dass ich kein Vegetarier oder Veganer bin.
Ich nominiere:
Eingeordnet unter Buch 4, Liebster Award
Sonntagsbild 378
Sonnenaufgang: 7:57 Uhr
Tageszeit: Morgen
Wetter: regnerisch & 8 °C
Stimmung: etwas entschleunigt
Chrizzy inmitten seines Autorenzirkels…
Foto: H. Angenent
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Jubiläumslesung
Wir. Wir Autorinnen und Autoren der Autorengruppe Sem;kolon. Wir feierten das 25-jährige Bestehen einer freien Gruppe, die noch nie von öffentlichen Geldern abhängig war, die nie einen Leiter brauchte, die sich trifft, um sich gegenseitig zu helfen bei ausschließlich selbstgeschriebener Literatur. Ich habe den Abend als sehr harmonisch innerhalb der Gruppe erlebt. Das Publikum war sehr aufmerksam, ich konnte es in meinen Parts nicht sehen wegen der Scheinwerfer. Doch wenn man auf der Bühne nichts hört, als nur den Applaus am Ende, dann glaube ich, es hat gefallen.
Eingeordnet unter Bei Sem;kolon zu Hause, Lesung