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Janus schaut zurück

Das Jahr geht. Ungewiss, was im neuen Jahr zu erwarten ist.
Aber das war doch immer so.
Vielleicht ist es wenig, was gerade in diesem scheidenden Jahr an positiven Ereignissen stattfand.
Aber sie gab es doch. Für mich.
Ich habe meine Wohnung renoviert und eine neue Küche.
Endlich Pizza aus einem Backofen!
Seit dem ich 14 bin, spiele ich E-Gitarre und improvisiere mit Rockskalen. Doch dieses Jahr hat es zum ersten Mal klick gemacht.
Statt des Abdudeln der Noten konnte ich frei und intuitiv Melodien entwickeln, gelungenes question and answer und Akzente setzen.
Ich bin sehr stolz darauf. Als Autodidakt.
Ins Haus kommt regelmäßig jemand, der nach mir sieht. Nichts weiter tun braucht, als zuhören und reden.
Ich war verzweifelt.
Erst war es schwer, überhaupt Hilfe anzunehmen. Und ich musste um die Finanzierung kämpfen.
Doch ohne diese professionelle Hilfe wäre ich vielleicht nicht mehr am Leben …
Einsamkeit kann einen umbringen.
Überrascht und vollkommen glücklich bin ich darüber, dass zum Jahresende nochmal alte Freundschaften belebt wurden.
Hier wie auch mit der Autorengruppe sind Videokonferenzen Bestandteil des Alltags geworden.
Wie gut, dass diese Technik schon ausgereift zur Verfügung stand!
Dieses Jahr gab ich keine Lesung.
Aber mit diesem, mag sein, interessanten Kapitel einer Schriftstellerkarriere war ich schon vorletztes Jahr durch.
Vermisst habe ich das nicht.
Und auf WordPress habe ich 2020 wieder über hundert Beiträge gepostet.
Enorm!
Zeit, Danke zu sagen. Danke an meine Familie und die guten Freundinnen, die, zwar alle in der Ferne, mich jedoch ohne Ende unterstützt haben!
Und an Euch!
Die Blogger, die mir folgen, mich lesen und sich für „Literatur & more“ interessieren.
Und auch die stillen Mitleser … ;-)

autorchristoph

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Perspektivwechsel

Da stand sie nun an der Bushaltestelle. Im graumatschigen Schnee. Hielt die Arme verschränkt vor ihrer Brust. Im Bus fand ich einen Sitzplatz und wollte ihr zum Abschied winken. Doch sie schenkte mir keinen Blick mehr, sie schaute die Straße hoch.
Drei Stunden Zugfahrt. Umsteigen in Hamburg. Die Bushaltestelle bei ihr war nur wenige Meter von ihrem Haus entfernt. Und dass sie mich begleitete, war schon ein großes Entgegenkommen. Es war so was von aus! Weihnachten, Silvester. Da waren wir bereits Fremde.
Was zu Hölle hatte sie sich von mir versprochen? Den Ersatzmann für sich und ihre Kinder zu finden? Ich? Absurd! Irgendwas war über anderthalb Jahre tragfähig. Und irgendwas beendete ihre Hoffnung. Vermutlich gab es zwei Konstanten in ihrem Leben. Einmal eine gute Mutter für ihre beiden Töchter zu sein. Und dann nicht versauern zu wollen. Meine Rolle sollte idealerweise beide Bereiche abdecken. Ihr weiteren Nachwuchs bescheren und Farbe in ihr Leben bringen. Als ich ihr einen Strich durch diese Rechnung machte, war ich gestorben.
Zwei Wochen nach der Rückkehr von meinem letzten Besuch erhielt ich einen Anruf. Sie machte Schluss.

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Silvester (Er 2)

Hochsommer. Er sitzt an der Bushaltestelle auf dem Platz zwischen dem Museum und dem germanistischen Institut. 100 Jahre fühlt er sich alt. Gegenüber ein Café, darunter Tiefgarage und die Haltestelle, wo er eigentlich in seinen Bus steigen könnte, um nach Hause zu fahren. Aber er will nicht. Gestern hat ihn jemand auf 39 geschätzt. Ha! Schulkinder kommen vorbei, unterdrücken ihr Kichern. Er setzt die Sonnenbrille auf. Glupschaugen. Heute macht der Regen Pause und die Hitze drückt sich an die Wände der Gebäude. In ihm ist es leer. Zu Hause ist es leer. Morgen hat er Geburtstag. Es wird ein leerer Tag. Mit starrer Miene zündet er sich eine Zigarette an. Ein Bus hält, Leute steigen aus und Leute steigen ein. Der Fahrer gibt Gas und das Fahrzeug verschwindet. Er fühlt sich wie in der Mitte von irgendwas. Zwischen Gut und Böse. Zwischen Trauer und Hoffnung. Morgen gibt es kein Zurück mehr, dann ist er ein alter Sack. Wenn es stimmt, dass man so alt ist, wie man sich fühlt, dann ist er heute schon uralt. Er steht auf. Schnippt die Kippe weg. Klopft die Asche von seiner Hose. Geht rüber, um nach Hause zu fahren. „Dann gehe ich es an“, denkt er. Auch den morgigen Tag wird er überleben.

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Mittwochsbild, Silvester, 7:18 Uhr, 31.12.2014

Silvester-2014

Tageszeit: Morgen
Sonnenaufgang: 8:35 Uhr
Wetter: nasskalt & 3 °C
Stimmung: gut gelaunt
Chrizzy, der allen, die es mögen, heute eine schöne Feier wünscht…

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Montagsbild, Silvester, 5:29 Uhr, 31.12.2012

Mo-Sylvester 2012

Tageszeit: frühester Morgen
Sonnenaufgang: 8:35 Uhr
Wetter: trocken & 9 °C
Stimmung: keine Ahnung
Chrizzy, der seine CDs von 2012 gezählt hat…

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