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Mini Pizza by myself & 2001

Manchmal belege ich ein getoastetes Toast mit was ich noch so im Kühlschrank finde. Aber trocken, also keine Butter oder Margarine. Das kann Schinken sein, Salami etc. Dann kommt oben einfach eine Scheibe Käse drauf. Und alles ab in die Mikrowelle. Nur so lang bis der Käse geschmolzen ist. Ist dann wie eine Selfmade-Pizza auf die Schnelle. Habe da eigentlich keinen Namen für. Und ist vielleicht auch anderen bekannt. Aber darauf wollte ich eigentlich nicht hinaus.

Ich habe bei dieser Art Speise regelmäßig ein Déjà-vu. Ich muss immer wieder und wieder an den Film „2001: Odyssee im Weltraum“ denken. Stanley Kubricks Meisterwerk von 1968. Wahr ist, ich habe die DVD von diesem Film. Auch wahr ist, dass ich ihn mir von Zeit zu Zeit anschaue. Und weiter wahr ist, mir für den schnellen Hunger diese Toast-Pizzen zu machen. Aber welchen Zusammenhang das hat, das ist mir schleierhaft!

Ist es das hypnotisierende Computerauge von HAL 9000, oder die Szene, wo der alternde Astronaut Bowman in diesem barocken Zimmer eine Mahlzeit einnimmt oder einfach, dass ich den DVD-Player mal auf Pause stellte, um mir schnell etwas zu essen zu machen? Ich weiß es nicht! Ich weiß nur, summt meine Mikrowelle (wie das Triebwerk eines Raumschiffs vielleicht?), denke ich prompt an Vormenschen, Monolithen, Raumstationen und Also sprach Zarathustra.

Jetzt stelle ich mir gerade vor, ich bin in einer Zeitschleife gefangen. Ich schaue „2001“, mache irgendwann Pause, gehe in die Küche und stell mir was für die Mikrowelle zusammen. Und dann geht das Ganze von vorne los. Immer und immer. Okay. Und was ich gemacht habe, all die Zeit und die Erlebnisse, die ich seit dem hatte, tauchen lediglich als Traum- oder Trugbilder in meinem Bewusstsein auf. Die Wirklichkeit ist Film gucken und Minipizza – endlos …

Ich rette mich mit der Erklärung eines Freundes, (er hat den Doktorgrad in Physik): „Déjà-vus sind lediglich ein Anzeichen von Übermüdung.“ Jo, Schlaf hat mir gefehlt … Heute gehe ich bestimmt zeitig zu Bett!

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Warten auf Sonne

Ich beginne mit dem Frühstück. Ich habe Toast, Aufschnitt, Käse und Konfitüre. Aprikosengeschmack. Und schwarzen Tee. Ich werde sechs Toast schaffen. Der Tisch steht am Fenster. Ich habe die Rollladen in der Küche hoch gezogen. Es scheint mitten in der Nacht zu sein. Mein Ausschnitt zum Himmel pechschwarz. Es ist kein gewöhnlicher Sonntag, es ist der 4. Advent, fällt mir ein.
Vorher habe ich eine Weile am Schreibtisch gearbeitet. Jetzt höre ich die Haustür und einen winselnden kleinen Hund. Es muss 8 Uhr sein. Die pensionierte Nachbarin führt ihr neurotisches Vieh aus.
Ich habe Hunger und schlinge. Ich finde, der Toaster braucht zu lange, um das Brot hochschnellen zu lassen. Das ist ein gutes Zeichen. Ich habe wieder Appetit und das Essen nicht vergessen. Das war in letzter Zeit oft anders.
Ich höre Kirchenglocken und in meinem Himmelsausschnitt dämmert es langsam. Aus schwarz wird graublau mit einem Stich rosé.
In zehn Minuten ist Sonnenaufgang. Offiziell sozusagen. Und dann haben wir am längsten auf das Licht gewartet.

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